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Aktuelle Ergebnisse aus dem Verbundprojekt – DigiMuh

Individualisierte und züchterische Hitzestressprävention mittels Digitalisierung in der Milchkuhhaltung.


Das Projekt „DigiMuh” beschäftigt sich mit der individualisierten und züchterischen Hitzestressprävention mittels Digitalisierung in der Milchkuhhaltung (Projektkoordination: ATB Potsdam).

Das Sensorsystem (Pansenbolus) des Projektpartners smaXtec GmbH liefert tierindividuell und höchst zuverlässig eine Vielzahl an physiologischen und ethologischen Tierdaten in Echtzeit. Die ersten Ergebnisse von Teilanalysen wurden bereits auf nationalen und internationalen Konferenzen (u.a. AgEng in Berlin und EAAP in Lyon, Frankreich) und Workshops (insbesondere DigiTier-Veranstaltungen) vorgestellt. Dabei wurde unter anderem über den Einfluss des Stallklimas auf die Pansentemperatur berichtet sowie über die tierindividuelle tägliche Wasseraufnahme von laktierenden Milchkühen unter Berücksichtigung der Milchleistung, des Laktationsstatus und des Klimas. Seit der Installation des Sensorsystems smaXtec (unmittelbar nach Projektbeginn im Frühjahr 2021) in der AG Sonnewalde nutzen sowohl das Herdenmanagement als auch das Stallpersonal die Daten und Alarmmeldungen, die vom System generiert werden.

Das System wurde sehr schnell und überaus zufriedenstellend im Betriebsalltag integriert und bringt eine hohe Arbeitszeitersparnis und Arbeitserleichterung mit sich. Kürzlich konnte eine neue Nutzerfunktion, die TruAdvice Mastitis Technologie, freigeschalten werden, welche unter anderem mit Daten aus dem „DigiMuh“ Projekt generiert wurde. Die Vorteile des Sensorsystems smaXtec liegen nicht nur in der praktischen Anwendung direkt auf dem Betrieb und unmittelbar am Tier, auch für langfristige Analysen bzgl. Zuchtwertschätzungen (verantwortlicher Partner: Prof. Swalve, Uni Halle) sind die erfassten Daten eine vielversprechende Möglichkeit erfolgsbringende Erkenntnisse zu erlangen.

Für die umfangreichen Datenanalysen und zur bestmöglichen Erreichung der Projektziele bewilligte der Fördergeber (BLE, BMEL) eine Projektverlängerung bis Ende 2024, sodass die komplette Sommerperiode 2024 noch zur Datenerhebung und -analyse genutzt werden kann. Der erhebliche Datenfluss innerhalb des Projektes „DigiMuh“ ergibt sich aus derzeit über 500 verschiedenen Holstein Kühen und setzt sich zusammen aus 6 heterogenen Haupt-Datenquellen mit ca. 100 Unter-Datenquellen (Abb. 1).


Abbildung 1: Schematische Darstellung der DigiMuh Cloud (Sebastian Wille, Wille Engineering)


Die Implementierung einer ersten DigiMuh-Cloud-IoT-Architektur basierend auf der erarbeiteten Design Space Exploration erfolgte bereits. Die Herausforderungen, die komplexe Auswertungsmethoden (Abb. 2) mit sich bringen, werden anhaltend in dem in der Entwicklung befindlichen „DigiMuh“ Dashboard Schritt für Schritt implementiert (verantwortliche Partner: Wille Engineering, Dr. Hornecker Softwareentwicklung und IT-Dienstleistungen).


Abbildung 2: Grafische Darstellung einer Auswertungsmethode im DigiMuh Dashboard (Jan Scheel, Dr. Achim Hornecker, Dr. Hornecker Softwareentwicklung und IT-Dienstleistungen)


Der im Projekt entwickelte IoL-Demonstrator ist neben der Erfassung von tierindividuellen Gesundheitsparametern gleichzeitig in der Lage, Milchkühe zu orten, woraus eine Trackingroute erstellt werden kann. Diese Funktion ist ein wertvolles Tool im Herdenmanagement, um Milchkühe effizient zu orten und Arbeitszeit für die Separation von Tieren oder gar lästiges Suchen einzusparen. Die Trackingfunktion spiegelt Nutzungsfrequenzen in den unterschiedlichen Funktionsbereichen wider, wodurch Rückschlüsse über den Optimierungsbedarf in der Stalleinrichtung gezogen werden können.


Autorinnen: Dr. Gundula Hoffmann und Dr. Julia Heinicke, Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB), Programmbereich: Individualisierte Tierhaltung





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